BR Fernsehen - EUROBLICK


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Unter Beschuss Diyarbakirs Bürger zwischen den Fronten

Seit Sommer 2015 wird die Türkei immer wieder von Anschlägen erschüttert. Die Regierung macht für einige die verbotene Arbeiterpartei PKK verantwortlich.

Von: Katharina Willinger und Gülseren Ölcüm

Stand: 17.04.2016 | Archiv

Menschen flüchten vor einem Polizeieinsatz | Bild: BR

Die Folge: Im Südosten des Landes herrschen seit Monaten unerbittliche Kämpfe zwischen türkischem Militär und PKK. Mehr als 1000 Menschen sind in Folge dessen umgekommen, darunter auch über 300 Zivilisten. Die Reporterinnen Katharina Willinger und  Gülseren Ölcüm sind ins Zentrum der Gefechte gereist, ins kurdische Diyarbakır.

Die Altstadt ist komplett abgeriegelt, Militärfahrzeuge patrouillieren auf den Straßen, alle paar Minuten sind Explosionen und Schusswechsel zu hören. Für Diyarbakırs Bürger ist das mittlerweile fast Alltag. Die Stadt befindet sich seit Monaten im Ausnahmezustand, immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen Militär und PKK-Anhängern.

Ende Februar, Anfang März 2016 sind die BR-Reporterinnen Katharina Willinger und Gülseren Ölcüm für eine Woche nach Diyarbakır gereist. Getroffen haben sie verzweifelte Bürger, gefangen zwischen Angst, Wut und Trauer über den Verlust von Angehörigen. Sie sprachen mit Politikern der Regierungspartei und der Opposition, die über die Notwendigkeit der militärischen Operation streiten.

Journalist Refik Tekin

Außerdem sind sie auf türkische Journalisten aus der Region gestoßen, die jeden Tag damit rechnen müssen, festgenommen zu werden, weil sie versuchen über die festgefahrene Situation zu berichten.  

In diesem Konflikt haben vor allem Misstrauen und Argwohn die Menschen fest im Griff. Wer ist Freund, wer ist Feind in diesem Kampf? Das lässt sich genauso schwer beantworten wie die Frage: Ist eine Lösung in dieser verfahrenen Situation überhaupt noch möglich?

Sendungsmanuskript Format: PDF Größe: 93,02 KB


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